Hintergrund: Kakao musste seinerzeit, weil die (DDR-)Mark keine kompatible Währung war, teuer gegen Devisen beschafft werden. Zu Beginn der 70er Jahre war beides knapp und der Handel zusätzlich durch Knebelverträge erschwert. Der generelle Anstieg der Weltmarktpreise, die beiden Ölkrisen, künstliche Erhöhung der Preise und teilweise Verknappung notwendiger Rohstoffe für die fortschreitende Industrialisierung der DDR (und deren Konzentration auf lukrative Kernbereiche) kamen hinzu. Wer sich schlau machen möchte, findet hier schiere Unmengen an volkswirtschaftlichen Gesamtanalysen, Hausarbeiten und Promotionen zur Wirtschaftspolitik und der Abteilung "Kommerzielle Koordinierung". Das erspare ich mir hier.
Wichtig für die Schokolade im Osten war nur, dass aus diesen Gründen der Mindestgehalt an Kakao von 25% (Milchschokolade) auf 7% gesenkt wurde. Damit war die Schlagersüsstafel natürlich keine Schokolade und durfte sich auch nicht so nennen. Sie gehört zu den Schokoladenersatzprodukten. Dem typischen Geschmack tat das eher gut. Deshalb ist auch die Schlagersüsstafel nach 1990 kaum wiederzuerkennen. Mit 32% Kakaoanteil gehört sie zu den echten Milchschokoladen. Wen's interessiert: hier ist der Link zur Kakaoverordnung.
Und mal ehrlich: habt ihr gewusst, wo die erste Milchschokolade entstand, bevor ihr Grenzgänger: Die Wölfin gelesen habt?
Oh, und den Kater ist auch wieder dabei, gezeichnet von Kat Menschik.
Aufschlussreiche Lektüre wünscht Walter R. Gerlach
Fotoquellen: Broschüre Informationen Garnison Kamenz, SaCo-defense.de, private Sammlung